Fresh Guide

YELLO Live

IFA-Sommergarten
Do 31.08.

MESSE BERLIN

Im Oktober 2016 waren die vier Konzerte von YELLO im Berliner Kraftwerk binnen kürzester Zeit ausverkauft, eine Rückkehr der Yello-Ritter ist daher nun für den letzten Tag des Augusts angedacht, im Rahmen des IFA Sommergartens auf der Messe Berlin. Die Inszenierung der Soundpictures von Boris Blank und der visuellen Welten von Dieter Meier in einer der schönsten Open Air Locations der Hauptstadt verspricht ein herausragendes Ereignis des Konzertsommers zu werden. Wir hatten die überaus glückliche Gelegenheit, dem Duo ein paar Fragen zu stellen:


Euer erstes Album "Solid Pleasure" erschien 1980, 1981 folgte mit "Claro que si" Album Nummer 2. Die CD als Speicher- und Hörmedium war damals noch nicht erfunden. Auf welchen Formaten erschienen die ersten beiden Releases? Lag schon eine Ahnung von CD in der Luft?


Boris: Die beiden ersten Alben erschienen auf Vinyl und Musicassette. Wir wussten noch nichts von einer CD.


Zu Album Nummer 3 "You Gotta Say Yes to Another Excess" 1984 war die CD dann am Markt. Habt ihr das neue Medium in eurer Musik irgendwie mitgedacht? Wie standet ihr dieser Neuerung gegenüber?


Boris: Album Nummer 3 wurde als Vinyl-LP mit A- und B-Seiten konzipiert. Der CD gegenüber waren wir von Anfang an positiv eingestellt, auch wegen dem einfachen Handling und der viel grösseren Spieldauer. Unser Label Phonogram hat YELLO damals bei den CD-Veröffentlichungen bevorzugt behandelt.


Anfang der 80er ging auch MTV an den Start, Musikvideos wurden recht schnell überaus einflussreich. Was war eurer erstes Musikvideo und wie seid ihr damals an das noch recht junge Medium rangegangen?


Boris: Unser erstes Musikvideo "The Evening's Young" haben wir 1981 auf 16mm-Film gedreht. Dieter Meier hatte schon vorher Experimentalfilme gedreht. So war es naheliegend, dass sein Stil die YELLO-Videos prägte. Von Musikvideos hat man erst später, beim Start von MTV 1983 gesprochen.


Die nächste Neuerung kam dann mit der Welle des "Digital Remastered" Brands, etwas später stand dann wieder analoges Vinyl im Mittelpunkt. Die Moden diverser Surround-Sounds nicht zu vergessen, welche Medien bevorzugt ihr - beruflich und privat - was könnte für euch in dieser Entwicklung noch fehlen/folgen?


Boris: Für unterwegs habe ich eine grosse iTunes-Library zusammengestellt. Zuhause höre ich Vinyl und CDs, beim Kochen vor allem KCRW Eclectic auf Internetradio.


Ihr habt eine recht klare Aufgabenteilung, in der Boris Blank für die Musik zuständig ist und Dieter Meier für den Text bzw. die Vocals. Wenn ihr die Rollen mal tauschen würdet, was würde dabei wohl rauskommen? Wonach könnte das so klingen?


Dieter: Absolutes Chaos, unter dem Titel: "Dieter Meier, selten gehörte Musik".
Boris: Zusammen mit meiner Stimme würde daraus bestimmt etwas Kreatives entstehen.


Welche gegenwärtig umtriebigen Musiker verfolgt ihr - beruflich und/oder privat. Von welchem anderen Musiker könnte sich Dieter Meier Musik für seine Texte vorstellen, welcher andere Sänger würde Boris Blank mal reizen?


Dieter: Der Dramatiker René Pollesch.
Boris: Der Sänger John Grant


Euer aktuelles und nunmehr dreizehntes Album "Toy" legte im letzten Jahr mit einem Platz 2 in Deutschland euren bislang höchsten Charteinstieg aller eurer Alben hierzulande hin. Um mit dem nächsten auf Platz eins zu landen, was wäre da der Plan?


Boris: Wenn man sowas planen würde, ginge es ganz sicher schief.


2014 habt ihr zum 35-jährigen Bestehen der Band den Echo für euer Lebenswerk erhalten. Was denkt man in so einem Moment? Inspiriert so etwas vielleicht zu Musik, die dann eben auch "das Feuer" für einen Platz 2 entfacht?


Dieter: Der Live Auftritt bei der Verleihung des Echo-Preises lief super. Mit dem Yellofier-Taschenstudio von Boris Blank haben wir Live unter dem Arbeitstitel "Unplugged and Unrehearsed“ eine denkwürdige Nummer hingelegt.


Die Live-Umsetzung elektronischer Musik ist immer ein heikles Thema. Wie geht ihr da ran, was unterscheidet die Live-Umsetzung in der Gegenwart mit der zu euren Anfangstagen? Gibt es Sachen, die euch diesbezüglich vorschweben und die ihr noch nicht gemacht habt?


Dieter: Boris hat die YELLO-Songs so umgeschrieben, dass viele Live-Elemente auf der Bühne eingesetzt werden können. Ebenso habe ich für eine grosse LED-Wand Bühnenbilder zum Teil aus YELLO-Video-Elementen speziell für die Live Show produziert.


Boris: Im Moment arbeiten wir am Bildschnitt unseres Musikfilms YELLO Live in Berlin, der im Herbst erscheinen wird. Dieter: Wir würden sehr gerne eine Oper produzieren mit grossem Orchester und Live-Elektronik.


Tickets für YELLO LIVE am 31.08. im IFA Sommergarten auf der Messe Berlin gibt es für 59 Euro unter eventim.de, Kindertickets (6-12 Jahre) kosten 24 Euro. Kinder unter 6 Jahren haben keinen Zutritt. Zusätzlich zum bloßen Konzerteintritt bekommt man für den 1.9. auch noch ein Tagesticket für die IFA, wobei das Tagesticket ausschließlich am Konzert-Abend im IFA-Sommergarten gegen Vorlage des Konzerttickets ausgehändigt wird. (fhp)


www.yello.com