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Purple Disco Machine - Soulmatic

Nun ist es endlich fertig, Dein Debütalbum. Wie fühlt sich das an? Wie lange hast Du daran gearbeitet und ist es - so unterm Strich - so geworden, wie geplant? Hattest Du einen Plan?

Ja endlich ist es soweit. Nach fast 4 Jahren, in denen ich mal mehr mal weniger an dem Album gearbeitet habe, ist es nun doch noch fertig geworden. Im Grunde war es ein Prozess mit vielen Höhen und Tiefen. Ich war oft am verzweifeln, da ich selber mein größter Kritiker bin und oft nach einer Weile das Gefühl hatte, dass die Songs doch nicht die gewünschte Qualität hatten. Irgendwann hab ich dann aufgehört fertige Album Songs andauernd zu hören und so entstanden nach und nach 13 Album-Songs. Jetzt im Nachgang bin ich aber extrem zufrieden und auch stolz auf das Album. Und die Songs mag ich tatsächlich immer noch. :)

Es ist zwar “Dein” Album, aber Du bist natürlich bei weitem nicht allein darauf zu hören. Mit u.a. Boris Dlugosch, Kool Keith, Cee-Lo Green und Faithless hast Du nicht nur zahlreiche sondern auch überaus hochkarätige Gäste dabei. Wie kam es zu diesen Koops und wie haben sie sich im einzelnen gestaltet? Da dürften ja stellenweise “Kindheitsträume” in Erfüllung gegangen sein...

Genau das war auch der Punkt. Ich hatte mir im Vorfeld viele Gedanken über Künstler gemacht, mit denen ich auf dem Album zusammen arbeiten will. Ich kam dann zu der Entscheidung, Künstler zu nehmen, die mich in den letzten 30 Jahren sehr geprägt haben. Das waren Leute wie Boris, Cee-Lo oder auch Faithless. Es macht mich natürlich auch stolz, dass diese Künstler Lust darauf hatten mit mir zusammen zu arbeiten. Entstanden sind dann wirklich super Kollaborationen die neben meinem typischen PDM Sound auch den Einfluss des anderen Künstlers widerspiegeln.

Welchen Act hättest Du auf dem Album gern noch mit dabei gehabt, bzw. hast Du schon Ideen und Wünsche für zukünftige Koops? Traum-Features?

Was Toplines angeht, hab ich viele Ideen und bin schnell euphorisiert, wenn ich jemanden höre oder mir jemand einfällt. Ich rufe dann oft meinen Manager an und sag ihm, wir müssen unbedingt mit dem oder dem was zusammen machen. Mittlerweile lacht er nur noch und sagt „Ok, ich schreibs auf“. Er hat bestimmt schon A4-Seiten voll mit Kollaborations-Künstlern. Die nächsten 10 Alben sind also gesichert. Einer meiner Favoriten davon ist Jamiroquai. Ich hatte ja das Glück einen Remix für ihn machen zu dürfen und gehe mit ihm im November auch auf Tour. Also viel Zeit über eine Zusammenarbeit zu reden.

Lyrics und Texte spielen bei Dir, im Gegensatz zu vieler anderer Clubmusik, durchaus eine tragende Rolle. Wie hältst Du es mit “Messages” und Aussagen von Songs/Tracks, wie wichtig ist Dir das oder ist die Stimme eher ein Instrument für Dich und muss vor allem cool klingen?

Bisher war meine Stimme eher das Instrument, da ich selber ein drittklassiger Duschkabinen-Sänger bin. Meine Songs sind für mich ein Weg Gefühle und Emotionen zu transportieren. In erster Linie geht es aber bei meiner Musik um Kopf aus und Spaß haben. Da sollten die Themen nicht zu tief und düster sein. Es gibt glaub ich schon genug fähige Singer-Songwriter in diesem Land.

Du warst bereits als Remixer für u.a. Gorillaz, Jamiroquai und New Order tätig, an eigenen Produktionen mangelt es, wie Dein Debütalbum zeigt, auch nicht. Was war bei Dir eigentlich zuerst da, der Produzent oder der DJ - und wie kam dann einer zum anderen?

Angefangen hat alles 1996 mit Magix Musicmaker und der Korg Electribe Serie, die ich mir für viel Geld zusammengespart habe. Da saß ich nun mit 16 vor all den Knöpfen und Reglern und hatte keine Ahnung was ich damit anfangen soll. Es hat dann auch ein paar Jahre gedauert bis die ersten Stücke vorzeigbar waren. Zeitgleich hab ich dann auch mit dem DJing angefangen. DJs wie Westbam oder Sven Väth waren in diesem Bereich große Idole. Sven Väth von der Auswahl und Dramaturgie seiner Sets und Westbam durch seine Skills. Irgendwann lief dann alles parallel und ich musste mich zum Glück nie für eine Seite entscheiden. Heute bin ich froh, dass ich an beiden Sachen dran geblieben bin.

Als DJ verschlägt es Dich, neben Europa und Ibiza, in letzter Zeit auch zunehmend auf den amerikanischen und australischen Kontinent. Wie empfindest Du den “Vibe” dort jeweils so - und warum kommt Dein Album eigentlich auf dem australischen Tastemaker-Label Sweat It Out raus?

Schon als ich mit PDM angefangen habe, kam ein Großteil meiner Fans aus Süd- und Mittelamerika. Da war es klar, dass ich da auch vermehrt Bookinganfragen bekomme. Mittlerweile spiele ich 3-4x im Jahr in Amerika und es ist Wahnsinn zu sehen, wie die Fanbase über die Jahre gewachsen ist und die Venues und Festivals immer größer werden. Der Disco und House-Sound ist da super angesagt und die Leute sind offen für alles was Spaß macht und denken nicht so viel darüber nach, was es ist, welches Genre es ist oder ob es jetzt cool oder uncool ist. Leider nicht überall so.
Zu „Sweat It Out“ bin ich durch Zufall gekommen. Matt, den A&R, kenne ich schon ein paar Jahre durch sein Projekt „Yolanda Be Cool“. Als wir uns dann Ende letzten Jahres in Sydney getroffen haben, war für uns nach 1h klar, wir machen das zusammen. Wir hatten sofort die gleichen Vorstellungen wo es mit dem Album hingehen soll. Das war mir sehr wichtig.

Was steht für Dich bis zum Jahresende noch so an, wohin geht es mit dem Album so auf Tour?

Wie schon gesagt, gehe ich im November mit Jamiroquai auf Europa Tour. Wir spielen u.a. in Berlin, München, Wien, Amsterdam und Paris. Ab Ende November startet dann meine eigene „Soulmatic“ Worltour in Mexico, USA, Australien und Anfang nächsten Jahres auch in Europa. Dennoch gibt es ein Date auf das ich mich besonders freue. Am 24.11. spiele ich in meiner Heimatstadt Dresden zusammen mit Freunden und Kollegen wie Tube & Berger oder RicD in der Paula. Das wird ein Spaß! :)

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