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Analoger Unfug mit Kaiserdisco

Von Beginn an war die Bindung des Luxemburger Labels „Lauter Unfug“ zu Analogue Audio sehr eng, warum also nicht mal zusammen Analogen Unfug anstellen?! Neben Label-eigenen Künstlern auf Seiten von Lauter Unfug wie ANJA AUGNER, dotSTRIPE, ALEX HEIDE, PHAT ERIC gastieren u.a. auch KAISERDISCO! Ein wunderbarer Anlass für uns, den beiden mal ein paar Fragen stellen.

Warum erscheint Euch das Auflegen als DJ-Duo attraktiver als jeweils als Solo-Musiker unterwegs zu sein? Und wenn Ihr die Wahl hättet, ein drittes Mitglied in Eure Reihen aufzunehmen, wer wäre das, und warum?

Zum einen macht es einfach mehr Spaß zu zweit aufzulegen und sich vom anderen inspirieren zu lassen. Zum andern haben wir während des Spielens einfach einen besseren Draht zum Publikum und können mit diesem besser interagieren, da man zu zweit nun einmal ein bisschen mehr Zeit hat und gerade diese Interaktion mit der Crowd war uns schon immer sehr wichtig. Ein drittes Mitglied existiert bereits, allerdings nur in unseren Träumen. Sie heißt Gloria und übernimmt im Studio die unbeliebten Tätigkeiten wie „Gainer“ auf die Spuren in Logic zu verteilen, Audiofiles zu beschneiden, diese zu rücken und mit Fades zu versehen oder für genügend Getränkenachschub auf Tour zu sorgen. ;)

Als Frederic Berger und Patrick Buck bewegt Ihr Euch "In No One’s Shadow", aber es gab doch sicherlich ein paar Musiker, die Euch auf die Idee brachten, selbst Musiker zu werden. Wer war das so - und warum? Welche Acts findet Ihr heutzutage spannend?

Frederic: Mich hat damals mein Nachbar inspiriert DJ zu werden, der kam mit einem Megamix von Michael Jackson an und ich war fasziniert davon wie man so etwas wohl zusammen mixt. Heutzutage gibt’s schon noch jede Menge DJs und Musiker, die mich inspirieren. Len Faki find ich als DJ z.B. sehr cool, als Produzenten mag ich Dense & Pika sehr und als Musiker bin ich ein riesen NERD bzw. Pharrell Williams Fan.

Neben Releases auf Drumcode und Suara, Snatch und Get Physical habt Ihr auch Eure eigenen Labels KD Music und KD RAW am Start. Wie viel Zeit nehmen die beiden Plattformen bei Euch ein, wohin wird/kann die Reise der beiden Labels noch so gehen?

Wir versuchen 1 mal pro Woche alle Demos im Studio zu checken. Das gelingt auf Grund der Menge aber leider oft nicht mehr. Zum größten Leidwesen sind 95% der Demos aber nichts für uns und daher gibt es ab und zu mal eine längere Pause bis mal wieder etwas erscheint. Wir halten uns dann lieber an unsere Stammproduzenten wie Alex Costa, D-Deck oder Alex Mine, die einfach fast immer tolles Material abliefern. Wo die Reise hingeht, können wir nicht sagen, wir lassen uns einfach von unseren Vorlieben und KD Künstlern leiten.

Bevor Ihr am 1.7. im Kosmonaut spielt, wart Ihr im Mai in Südamerika und spielt im Juni u.a. zum Tronic Beach Festival in Barcelona in Spanien. Die Flucht vor den bis vor kurzem kühlen Temperaturen hier? Das Reisen als DJ, Segen oder Fluch? Was denkt Ihr...?

Naja Flucht kann man das nicht nennen, denn in Südamerika ist gerade Herbst. In Argentinien ist gerade Regenzeit von daher ist das Wetter unberechenbar. Aber nichts desto trotz ist es immer super dort zu spielen und da erträgt man dann auch mal die 40 Stunden fliegen. 

Barcelona zur Off Sonar Week wird auf jeden Fall wieder super! Die Tronic Partys waren die letzten Jahre immer rappelvoll. Da tummeln sich dann 3000-4000 Leute und es geht ordentlich die Post ab. Aber vor allem freuen wir uns diesmal auf viel gutes Essen mit Karotte. Wir haben uns extra das selbe Hotel gebucht um sicherzugehen, dass wir kein kulinarisches Highlight verpassen. :D

Nach dem Gig in der Hauptstadt geht es dann u.a. weiter in die Türkei, nach Korea, in die Schweiz und nach Lyon. Gerade die Türkei und Korea sind zur Zeit keine wirklich krisenfreien Regionen. Hat man da gelegentlich Bammel? Seid Ihr bei solch politisch latent riskanten Bookings schon mal von einem Gig zurückgetreten? Gab es da mal erzählenswerte Vorfälle?

Um die politische Lage machen sich eigentlich nur unsere Eltern Sorgen. Wir verfolgen das zwar auch in den Nachrichten, aber haben inzwischen genügend Erfahrungen gesammelt und wissen, dass es in den Ländern selber meistens gar nicht so schlimm ist. Zusätzlich ist man mit den Promotern im stetigen Kontakt, denn die meisten kennt man ja schon über die Jahre und die kümmern sich immer sehr gut um uns. Auf Korea freuen wir uns besonders denn die feiern, als wenn es kein morgen gibt! Die springen und schreien, da wundert man sich als Europäer dann doch manchmal.

“In No One's Shadow" erschien 2010, das zweite Album "Meet Me On The Floor" folgte 2013. Im letzten Jahr wäre also eigentlich Album Nr.3 dran gewesen, gibt es da schon Pläne?

Tatsächlich gibt es Pläne. Wir haben das neue Album gerade fertig gestellt und sondieren gerade auf welchem Label wir es gerne veröffentlichen würden. So wie es ausschaut, wird es noch dieses Jahr erscheinen, aber wir möchten da noch nicht zu viel verraten.

Im nächsten Jahr gibt es Kaiserdisco bereits 10 Jahre. Was macht Ihr noch so bis dahin, was sind die Pläne?

Gedanken darüber hatten wir uns letztes Jahr schon mal gemacht, aber bisher haben wir noch nichts in Angriff genommen. Gut, dass ihr uns noch mal daran erinnert!

Am 1.7. spielt Ihr im Kosmonaut. Was darf man erwarten?

Wir freuen uns schon sehr wieder in Berlin zu spielen, denn wir haben immer eine tolle Zeit in der Hauptstadt. Zudem haben wir viel Gutes über die Veranstaltungsreihe gehört und freuen uns nun dabei zu sein. Wir testen momentan fleißig unser Album, von daher dürfen die Besucher sicher eine Hörprobe erwarten!

Neben KAISERDISCO und den eingangs genannten verbreiten auch noch die Jungs der TURMSPRINGER sowie TALISMANN & KILLERKANNE ihren Schabernack. Analogue Audio Kapitän DOMINIK VAILLANT ist selbstverständlich ebenfalls wieder am Ruder, wie auch BEE LINCOLN. Fehler Musik fährt mit YAPACC, HARTOJO & MONGROVE auf! Fazit: Alles andere als Mumpitz, aber Unfug muss sein! (fhp)

kaiserdisco.net