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KINØL. Mein elektronisches Berlin

Deine Performance heisst: Mein elektronisches Berlin. Wie wichtig ist Berlin für dich, deine Musik und speziell für dieses Konzert?

Berlin war schon immer eine Traumstadt für mich. Seit ich Modern Talking gehört habe, wollte ich Musiker werden und Berlin besuchen. Als ich schließlich hier war, um eine Venue für meine Show zu finden, war ich erstaunt, wie viel Musik es hier gibt. Es gibt in jeder Straße einen Ort mit guter Musik, zumeist Techno. Und da hatte ich eine Idee: Ich bringe Synthpop zurück nach Berlin! Synthpop und Electronica, inspiriert von Norwegen und mit dem Sound des Berlin der späten 1980er Jahre. Ich nenne es: Norwegian Electronica.

Du kommst aus Øslo, kannst du mir etwas über "dein elektronisches Øslo" erzählen?

Øslo ist eine kleine Stadt in Norwegen. Es gibt hier, außer fischen, eigentlich nicht wirklich etwas zu tun. Mein Vater war ein Fischer, und so wurde auch ich einer. Aber eigentlich wollte ich schon immer Musik machen. Ich fing an, meine Songs meinen Freunden vorzuspielen, und die hatten viel Freude daran. Meine Familie unterstützte mich dabei leider nicht, mein Vater wollte lieber, dass ich zurück zum “echten Job” komme. Aber das konnte ich nicht mehr, ich war jetzt Musiker. Ich bin meiner Familie nicht böse, aber ich musste einfach woanders hin, um meinen Traum zu verwirklichen.

Im Verlauf des letzten Jahres gab es einige KINØL Events in Prag. Wie waren die so?

Prag hat seinen ganz eigenen Vibe, mit einem sehr komplexen elektronischen Underground. Es war die erste Stadt, in die ich ging, als ich Øslo verlassen habe. Ich habe in einem Club namen “Grid” angefangen. Da der Club zu der Zeit keine Lizenz hatte, wurden meine Performances manchmal von der Polizei unterbrochen, da die Nachbarn wegen des Lärms die Polizei gerufen hatten. Der Clubbesitzer wollte daraufhin, dass ich ein bisschen ruhiger spiele, aber das konnte ich nicht.
Nachdem ich mir dennoch einige Fans erspielt hatte, habe ich mich dazu entschlossen, eine etwas größere Show in der “MeetFactory” zu machen. Und diese Show hat mir schließlich das Selbstvertrauen gegeben, dass ich noch mehr machen kann. Und da dachte ich an Berlin.

Auf deinem Youtube-Kanal findet man u.a. dein “Nevercry” Video. Es sieht aus, als wäre es in den achtziger Jahren gedreht worden. Was hat dich inspiriert, dieses Musikvideo so zu drehen?

Ich habe einmal den alten Camcorder meines Vaters gefunden und mich dafür entschieden, ein Musikvideo zu meinem ersten Song “Nevercry” zu machen. Daraufhin habe ich meinen Freund Jørdan gefragt, mir zu helfen. Wir haben nicht viel vorbereitet, ich habe einfach meinen Roland JX-3P Synthesizer genommen, wir haben einen Heuhaufen gefunden und ich hatte meine alltäglichen Klamotten an, die ich jeden Tag in Øslo trage. Und ich habe coole Brillen getragen, wie sie gerade in Norwegen populär sind.


Deine Performance wird 4,5 Stunden dauern. Warum genau diese Zeitspanne? Und wie lange hast du daran gearbeitet?

Ich nenne meine Performance ein Konzert, aber es ist eher ein Hybrid aus Klubnacht und Konzert. Die Leute können der Musik zuhören und tanzen. Da ich mein Publikum nicht ermüden möchte, habe ich die Performance in 3 Abschnitte unterteilt: Ich starte bei 110 Bpm und gehe hoch bis 125 Bpm, dann gibt es einen Break zu 70-80 Bpm, und dann geht es wieder hoch bis 140-150 Bpm. Es scheint, dass das funktioniert und das Publikum damit Spaß hat. Ich habe rund 4 Stunden Musik für die Berlin Show geschrieben.
Die Vorbereitung für die Show ist permanent, ich übe, während ich meine Songs produziere. Jeden Tag komponiere ich neue Tracks und gerade jetzt versuche ich keine neuen zu schreiben sondern alle bisherigen zu beenden. Aber ich kann einfach nicht widerstehen… Meine Performance ist so auch immer voller Improvisationen. Ich singe mit einem Papier in der Hand, weil ich mich nicht an die Worte erinnern kann, auch wenn ich sie gestern oder vorgestern geschrieben habe. Meine Songs spiele ich mit Maschine, Push und Traktor Controllern. So kann ich meine Songs so spielen, wie ich möchte.

Und was genau können wir am 23.3. im Maschinenhaus in der Kulturbrauerei von dir erwarten?

KINØL. Mein Elektronisches Berlin - das ist eine Show, wo die Songs ineinander übergehen, wo die Musik nicht stoppt. Nebel und Licht erschaffen einen futuristischen 80s Look. Und dieses mal hoffe ich, dass wir auch ordentlich laut sein können! 

Video: fb.com/kinolmusic/videos/1000047576809735/
Free Download: https://soundcloud.com/kinol/vesna

PS: Kurz vor der Show wird übrigens auch noch die “KINØL. Mein Elektronische EP” released. Sie wird erhältlich sein auf

kinol.co